Gastbeitrag von Madame Bitcoin
Ich freue mich sehr an dieser Stelle den ersten Gastbeitrag auf meinem Blog zu präsentieren.
Diesen Artikel hat Evelyn Brock AKA Madame Bitcoin für euch geschrieben.
Mit ihrer fast 30-jährigen Erfahrung als Startup Coach und Dozentin ist Evelyn Brock in der Lage, komplizierte Zusammenhänge einfach zu erklären. Es war ihr schon immer ein Anliegen, Gründerinnen und Unternehmerinnen zu betriebswirtschaftlichen Themen und Fragen des Money Mindsets zu beraten. Mehr zu Evelyn findest du am Ende des Artikels.
Kann Bitcoin zu Female Empowerment beitragen?
Meinen ersten Kontakt mit der Kryptowährung hatte ich 2016, als mein Mann anfing, intensiv in das Thema einzusteigen. Damals und teilweise noch bis heute hing dem Bitcoin der Ruf des schmutzigen digitalen Verbrechergeldes an, das auch noch umweltschädlich ist. Das ist natürlich Unsinn und schon längst wiederlegt, hält sich aber hartnäckig in den Köpfen der Menschen.
Also habe ich angefangen, mich in den letzten Jahren zunehmend mit der Blockchain-Technologie und dem Bitcoin im Besonderen zu beschäftigen. Als Unternehmensberaterin und Startup-Coach natürlich auch aus fachlichem Interesse. Und mir wurde bald klar, welche Möglichkeiten diese neue Technologie auch für Start-ups und Unternehmen aber auch für Frauen bietet. Es hat noch bis 2019 gedauert, bis ich so überzeugt von der Zukunft des Bitcoins war, dass ich selbst investiert habe. Damals stand der Kurs bei 7.500 Euro, heute steht er bei ca. 55.000 Euro.
Was sind Bitcoins?
Bitcoins sind eine elektronische Währung, auch Kryptowährung genannt, die auf der Blockchain Technologie basieren. Blockchains sind eine Art elektronisches Kassenbuch, die jedem Nutzer dezentral in identischer Form zur Verfügung stehen. Und genau diese dezentrale Speicherung ist einer der Vorteile der Blockchain und damit auch des Bitcoins. Das dezentrale System als solches ist damit praktisch nicht hackbar. Was nicht bedeutet, dass nicht schon erfolgreiche Hacks stattgefunden hätten. Allerdings nicht auf der Blockchain direkt, sondern z.B. bei der Monetarisierung auf Internetbörsen, also der Konvertierung in sog. FIAT Währungen wie dem Euro oder US-Dollar.
Die Idee des Bitcoins und der Blockchain wurde 2008 von dem bis heute unbekannten Satoshi Nakamoto entwickelt und vorgestellt. Allein schon die Tatsache, dass bis heute niemand weiß, wer dieser Satoshi überhaupt ist, ein Mann, eine Frau oder eine Personengruppe, trägt maßgeblich dazu bei, dass das Ganze wie eine Räubergeschichte wirkt und macht es nicht einfacher, Vertrauen in das System zu entwickeln. Aber es ist gleichzeitig auch eine unglaublich faszinierende, fast mystische Story.
Wie werden Bitcoins geschaffen?
Die Bitcoins werden in komplizierten Rechenprozessen erzeugt, dem sogenannten Mining. Die Minenbesitzer graben nicht etwa nach Gold oder Kohle, sondern erschaffen in Rechnerparks mit Rechenleistung nach dem Lösen hochkomplexer, kryptografischer Aufgaben Bitcoins. Diese Bitcoins sind eine Belohnung dafür, dass die Miner durch das Lösen der Rechenaufgabe den aktuellen Block in der Blockchain sichern. Auf Plattformen im Internet sog. Börsen oder Brokern werden die Bitcoins gegen klassische Währungen gehandelt. Damit wird ein Geldsystem ermöglicht, das unabhängig von Staaten und Banken funktioniert sowie Transaktionen beschleunigt und Kosten minimiert. Während man für eine normale Auslandsüberweisung über ein traditionelles Kreditinstitut schnell einen zweistelligen Euro-Betrag zahlt, ist die Gebühr für eine Bitcoin-Transaktion viel geringer und unabhängig von der zu übertragenden Geldmenge. Zudem dauert die Transaktion meist nur Minuten, ganz egal wie groß die geografische Distanz zweier Konten ist.
Bitcoins funktionieren „permissionless“, können also ohne Erlaubnis durch eine technische Aufsichtsbehörde benutzt werden. Die Internetwährung ist zudem „trustless“: Anleger müssen keiner externen Partei vertrauen, etwa auf die Autorität staatlicher Aufsichtsbehörden oder Zentralbanken, um Bitcoins nutzen zu können. Das bedeutet aber auch, dass ich vollumfänglich für alles selber verantwortlich bin. Ich bin quasi meine eigene Bank. Wenn ich meine Bitcoin-Keys (die sog. Seed-Phrase) oder mein Passwort für meine Wallet, auf dem meine Bitcoins sind, verliere, dann ist das Geld weg. Ich kann – wie beim normalen Online-Banking – keine Bank anrufen, die mir hilft, weil ich mein Passwort vergessen habe oder ähnliches. Das bedeutet, dass ich im Hinblick auf den Umgang mit meinem Geld noch erwachsener und verantwortlicher werden muss, als ich es bislang schon bin. Ein Grund mehr, sich gründlich mit dem Thema zu beschäftigen. Es empfiehlt sich daher zunächst, einen kleinen Teil eines Bitcoins (viele Tausende Satoshis) zu kaufen, um das System kennenzulernen. Bitcoin ist erst einmal ein Lernsystem und dann erst ein Wertespeicher oder Spekulationssystem.
Ein Hauptproblem für die Bitcoin-Nutzer ist die starke Volatilität, also die großen Kursschwankungen. Tatsächlich gab es in den letzten Jahren bereits mehrere markante Hochs und Tiefs. Nach einem ersten Höchststand bei über 1.200 Dollar Ende 2013 ging es für Bitcoin-Besitzer vor allem bergab. Erst seit Ende 2015 stieg der Kurs wieder, weist aber hohe Ausschläge nach oben und unten auf. Mittlerweile ist er auf unglaubliche 55.000 Euro gestiegen im August 2024. Man muss nicht einen kompletten Bitcoin kaufen, sondern kann auch kleinere Mengen erwerben, sog. Satoshis. Ein Bitcoin entspricht 100 Millionen Satoshis.
Warum bietet Bitcoin gerade für Frauen ein großes Potential?
Ich persönlich finde es spannend am Beginn dieser Ära zu stehen. Denn eins ist sicher, der Bitcoin, das Schreckgespenst der Banken und Politiker ist da und lässt sich, genau wie das Internet, nicht mehr abstellen. Also sind wir alle gut beraten, uns damit zu beschäftigen und das gilt für uns Frauen, die wir uns meistens mit dem Thema Geld eher zu wenig beschäftigen, im Besonderen. Denn wenn ich mich in der digitalen Währungsgemeinde so umschaue, dann ist diese fest in Männerhand, u.a. weil Männer in der IT Branche stärker vertreten sind und auch über mehr Kapital verfügen, dass sie investieren können. Es ist mir ein Anliegen hier für einen besseren Zugang für die Frauen zu sorgen, denn sie sind diejenigen, die oftmals von Altersarmut betroffen sind, weil sie z.B. aufgrund der Kindererziehung nur halbtags gearbeitet haben. Es ist für uns Frauen unerlässlich, dass wir uns mit unseren Finanzen beschäftigen und uns nicht auf einen Ehemann oder Partner verlassen. Denn die sind keine Rentenversicherung für uns.
Daher habe ich die Weiterbildungsplattform www.madame-bitcoin.de gegründet, die speziell Frauen, beim Einstieg in Bitcoin im konkreten Schritt-für-Schritt Anleitungen in Webinaren helfen soll. Für mich ist Bitcoin kaufen, wie Autofahren. Ich muss erst den Führerschein machen, um den Wagen sicher steuern zu können. Aber es reicht, wenn ich das Auto fahren kann, ich muss den Motor nicht in der Tiefe verstehen und ihn auch nicht reparieren können. Also brauchen wir uns als Frauen nicht in Bitcoin Nerds zu verwandeln, um bei Bitcoin einzusteigen. Wir müssen uns aber einen Überblick verschaffen, damit wir diese neuen Systeme richtig anwenden können und nicht auf irgendwelche Scams hereinfallen. Und viele Frauen schätzen es, dieses Know-how von einer Frau vermittelt zu bekommen in einer primär weiblichen Gruppe, wo sie keine Angst haben müssen, „dumme“ Fragen zu stellen.
Und wie geht es mit dem Bitcoin weiter?
Mittlerweile steht der Bitcoin bei über 50.000 € und steigt trotz großer Schwankungen weiter. Befeuert wird der Anstieg insbesondere dadurch, dass mittlerweile einige prominente Großinvestoren wie Michael Saylor von Microstrategy und Jack Dorsey im großen Stil bei Bitcoin eingestiegen sind. Hinzu kommt, dass die Bezahlsysteme wie das sog. Lightning Netzwerk immer weiterentwickelt und somit Bezahlvorgänge wesentlich einfacher werden. Mit den steigenden Bitcoin Preis steigt auch die Zahl der Startups und Unternehmen, die mit Geschäftsmodellen rund um die Blockchain und die Kryptowährungen gründen. Für mich ist mittlerweile klar, dass der Siegeszug des Bitcoins nicht mehr aufzuhalten ist. Also beschäftigt Euch mit diesem neuen Geldsystem, das unsere Zukunft mit Sicherheit maßgeblich verändern wird.
Wie alltagstauglich ist der Bitcoin?
Der Bitcoin ist aktuell eher ein Wertspeicher, aber auf dem Weg immer stärker als Zahlungsmittel eingesetzt zu werden. Dies gelingt schon sehr gut mit dem sog. Lightning System, das eine Art 2. Schicht auf der Blockchain darstellt und mit der Transaktionen in Sekundenschnelle und so gut wie kostenlos bereits erfolgen können.
Wo kann ich mit Bitcoin bezahlen?
Aktuell haben leider noch nicht so viele Geschäft die dafür notwendigen Wallets, um diese Zahlungen entgegen zu nehmen. Aber sie werden immer mehr. In Köln gibt es aktuell ca. 20 Geschäfte oder Restaurants, in denen man mit Bitcoin bzw. Satoshis (die kleinere Werteinheit) bezahlen kann. Im Internet sind die Bitcoin Bezahlmöglichkeiten schon viel weiterverbreitet, da es sich ja um eine digitale Währung handelt. Wir stehen grade an der Schwelle hin zur weiteren Massenadaptation, aber da es leider noch sehr viel Unwissenheit und Vorbehalte zu Bitcoin gibt, wird sich das noch etwas hinziehen. In Ländern und Regionen wie El Salvador, wo Bitcoin bereits ein legales Zahlungsmittel ist oder Madeira, wo es eine starke Bitcoin Community gibt, bezahlen die Menschen bereits ganz selbstverständlich mit Bitcoin, so wie sie es auch mit einer Kreditkarte machen würden.
Gastautorin: Madame Bitcoin – Evelyn Brock
Dafür stehe ich morgens auf.
Meine Vision ist es bereits seit vielen Jahren, Gründerinnen, Unternehmerinnen und Female Startups weiter nach vorne zu bringen.
Aktuell liegt mir das Thema Female Financial Empowerment am Herzen, so dass ich mit der Weiterbildungsplattform Madame Bitcoin insbesondere Bitcoin Anfängerinnen dabei unterstützen möchte, einen einfachen und sicheren Einstieg in das komplexe Thema Bitcoin zu finden.
Mit meiner Tätigkeit als Vorstand im Bitcoin Bundesverband möchte ich die Potentiale von Bitcoin in der Politik und Wirtschaft stärker deutlich machen und Bitcoin Unternehmen/Startups supporten.
Das würde ich meinem jungen Ich mit auf den Weg geben.
Sei noch mutiger als Du es ohnehin schon bist. Du kannst sehr viel und bist multitalentiert. Trau Dich noch weiter nach vorne und hab keine Angst vor neuen Wegen. Du lernst schnell und kannst Dich immer auf Dich und ein tragendes Umfeld verlassen.
Diese tolle Frau empfehle ich gerne weiter.
Ekaterina Arlt-Kalthoff von ElevateHER, meine liebe Kollegin und Podcast Sister in Crime. Sie ist ein absoluter Marketing Profi, eine hervorragende Dozentin und liebevolle Community-Gründerin. Ich kann sie wärmstens empfehlen.
Time for female empowerment
